Bei schönstem Wetter startete ich am morgen früh in Rueras und wanderte im Schatten flink das Val Milà hinauf. Eine Hirschkuh hat mich dabei neugierig beobachtet. Beim zweitletzten Strommasten vor der Mittelplatte erreichten mich die Sonnenstrahlen und ich verliess den markierten Weg ostwärts in Richtung Chrüzlistock. Dabei durchwanderte ich abwechselnd steinige mit Quarz und anderen glänzenden Steinen durchsetzte Landschaften und dann wieder moosige, mit Blumen Geschmückte, bis ich unterhalb des Chrüzlistocks auf die Lai Selvadi traf. Diese Seen waren wunderhübsch, doch mein Ziel lag ungefähr zehn Minuten weiter südlich: Der Hexensee oder "Lai dalla Stria", wie er in der romanischen Sprache heisst. Ein magischer Ort und einer, den man wirklich noch als Geheimtipp bezeichnen kann. Es wehte kein Lüftchen und die Bergkulisse spiegelte sich im Wasser.